Chronik und Geschichte

Chronik und Geschichte des Segelvereins Soltau e.V.

Chronik im Überblick:

28.02.1972
…führt die Kreisvolkshochschule einen ‚Segelkurs‘ durch. Hier treffen sich die späteren Gründungsmitglieder.

21.09.1974
…absolviert die erste Gruppe in Cuxhaven den A-Schein. Soltauer Segler begründen die erste Mitgliederliste.

02.06.1975
…entsteht die erste Satzung des ‚Segelverein Soltau e.V.‘ , die am 27.10.1975 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Soltau eingetragen wird.

01.07.1976
…wird der Segelverein im Deutschen Segelerverband (DSV) und im Kreissportbund aufgenommen. Das erste Boot, eine 470er Jolle, wird erworben.

02.06.2000
…feiert der Verein sein 25-jähriges Jubiläum. Vertreter aus Sport, Politik und Verwaltung freuen sich über die Entwicklung und den Bestand des Segelvereins in Soltau (Hinweis: wo die Vereinsmitglieder nun wirklich segeln, erfahren Sie noch im weiteren Verlauf).

20.06.2005
30 Jahre und kein Ende ! Der Verein feiert sein 30-jähriges Bestehen mit einem großen Sommerfest am Ratzeburger See.

Auszüge aus der Festrede zum 25. jährigen Jubiläum am 03.06.2000:

25jSV-Soltau
Von links nach rechts, die Gründungsmitglieder: Reinhard Lindhof, Gerhard Ludewig, Siegfried Schwenske, Werner Struntz, Karl-Heinz Graubner und Christian Verchau. Es fehlt auf dem Foto: Uwe Wiechmann

Die Kreisvolkshochschule Soltau (KVHS) hatte am 28.02.1972 einen Kurs zur Erlangung des Segelscheines ‚A‘ angeboten. Der theoretische Unterricht wurde im Gebäude an der Bornemannstraße in Soltau durchgeführt. Die praktische Prüfung der 1. Gruppe wurde am 21.09.1974 in Cuxhaven abgelegt. Aus diesen Teilnehmern rekrutierte die Gruppe derjenigen, die auch später zu den Gründungsmitgliedern zählten.
Ein erneuter Segelkurs in der KVHS 1975 leitete Herr Gerhard Ludewig. Der Kreis der Teilnehmer bestand aus 9 Teilnehmern. Von ihnen sind bis heute sieben Männer dem Verein treu geblieben (siehe unten).

Herr Ludewig hatte damals nicht nur den theoretischen Unterricht in der Bornemannstraße erteilt, sondern auch die praktische Ausbildung in Ratzeburg durchgeführt. Mit seinem alten Ponton-Mercedes hat er immer vier Schüler mitgenommen und auf seinem Kajütboot Jaka ausgebildet. Im Herbst, als es schon recht kühl auf dem Wasser war, hatten alle immer eine Flasche Rum für die innere Wärme dabei. Diese Zeit der Ausbildung ist in sehr schöner Erinnerung geblieben.
Nach der theoretischen Prüfung am 22.09.1975 und der praktischen Prüfung am 27/28.09.1975 erhielten die Prüflinge im Juni 1976 vom Segelverein Soltau, der sich damals am 02.06.1975 gegründet hatte, einen Segelausweis. Leider hatte der Deutsche Seglerverband (DSV) die Gültigkeit nicht anerkannt, weil er nicht den offiziellen Regularien des DSV entsprach. So fehlte zum Beispiel die Gesundheitsprüfung und der Sehtauglichkeitsnachweis.
So ging für alle Teilnehmer die Prozedur von vorne los. Vor dem Prüfungsausschuß des DSV wurden die Prüfungen aber erst im September 1979 wiederholt. Da zwischen der ersten und der zweiten Prüfung drei Jahre vergangen waren, hatten die Prüflinge genügend Zeit, praktisch topfit zu werden. Alle Teilnehmer haben dann auch den offiziellen Teil der theoretischen und praktischen Prüfung mit Erfolg abgelegt.

Die erste Mitgliederliste datiert aus dem Jahr 1975. Damals waren es 21 Mitglieder, darunter zwei Frauen und ein Mädchen. Gerhard Ludewig stand diesem kleinen Segelverein als erster vor, 2. Vorsitzender war Erhard Wülfing und Jugendwart war Stefan Kalweit. Werner Struntz als Schatzmeister wachte damals über die Kasse. Begonnen hatte die Mitgliedschaft mit einem Jahresbeitrag von 60,– DM; Aufnahmegebühren waren damals noch nicht im Gespräch. Was sich seit nun mehr als 25 Jahren nicht geändert hat sind die Tagesmieten für die Vereinsboote (an Wochenendtagen tägl. 30,– DM, in der Woche tägl. 15,– DM).

segelkurs76Der Jollenkreuzer ‚Jaka‘ von Gerhard Ludewig hatte damals am Domsee, die 470er Jolle fast am anderen Ende des Sees in Pogeez gelegen. Nach Abschluß der Segelsaison 1980 hatte der Verein, der mittlerweile auf 29 Mitglieder angewachsen war, die ‚Jaka‘ für 5.000,– DM von Gerhard Ludewig abgekauft. Die Stadt Soltau lehnte damals leider einen Zuschuß für den Ankauf des Bootes ab. Dafür erhielt aber der nebenamtlichen Übungsleiter jährlich 150,– DM als Zuschuß.

Nach dem aus ‚Altersgründen‘ notwendig gewordenen Verkauf der ‚Jaka‘ kaufte der Verein 1982 einen englischen Hubkieler, die ‚Heidjer 1‘. Sie kostete damals 7.500,– DM. Wegen der unzureichenden Nutzung der Jolle wurde diese 1983 für rd. 3.200,– DM verkauft. Zusammen mit einem angesparten Guthaben konnte so der Ankauf eines neuen Jollenkreuzers ins Auge gefaßt werden.

Im gleichen Jahr legte der 1. Vorsitzende Gerhard Ludewig sein Amt nieder. Nachfolger wurde Rainer Müller-Braun. Zu diesem Zeitpunkt bestand der Verein noch immer aus 29 Mitgliedern. Seine Amtszeit währte bis 1986. Durch Ausbildungen zum ‚A-Schein‘ wuchs der Verein in dieser Zeit auf 40 Mitglieder an. Mit einem Guthaben auf dem Vereinskonto von 3.600,– DM war ein gutes Polster vorhanden. Durch das vorzeitige Ausscheiden von Rainer Müller-Braun aus beruflichen Gründen leitete der 2. Vorsitzende die Geschäfte bis zur Neuwahl 1987 kommissarisch. Mit einer zweijährigen Unterbrechung von März 1993 bis März 1995 ist seit dem Christian Verchau 1. Vorsitzender des Vereins.

 

Anmerkung der Redaktion (Stand 2009): Christian Verchau war bis März 2009 der  1. Vorsitzende und steht dem Verein als Ehrernvorsitzender weiter zur Seite.
Anmerkung der Redaktion (Stand 2009):
Christian Verchau war bis März 2009 der
1. Vorsitzende und steht dem Verein als Ehrernvorsitzender weiter zur Seite.

In diese Zeit fiel auch das 20-jährige Bestehen des Vereins am 03.06.1995, das damals mit mehr Personen (91) gefeiert wurde, als Mitglieder (87)  eingetragen waren. Bei strahlendem Sonnenschein, besten Windverhältnissen und optimaler organisatorischen Voraussetzungen wurde am 1. Und 2. Juli 1995 am Ratzeburger See gefeiert – und gesegelt.

… und weiter in der Geschichte

heidjer2Nach den schlechten Erfahrungen mit dem Hubkieler wurde dieser 1990 nach sechs Sommern fast zum gleichen Preis wie er einmal gekostet hat, nach Bayern verkauft. Für das Geld konnte der Verein eine Traveller 20 – die ‚Heidjer 2‘ kaufen, die bis 2003 den Mitgliedern zum Segeln auf dem Ratzeburger See zur Verfügung stand.

Am 25.10.2003 erwarb der Verein von Josel Albprink aus Scharnebeck eine „Traveller 21“ zum Kaufpreis von 3700 €. Dieser Jollenkreuzer ist das meistgebuchte Segelboot des Vereins.

Kein so glücklicher Kauf war die ‚Hummel‘, eine 470er Jolle der Gruben-Werft. Sie wurde 1992 für 5.500,– DM gekauft. Alle Segler waren von den Segeleigenschaften begeistert, bis der erste damit kenterte. Weitere Kenterungen mit diesem nicht umsonst ‚Hummel‘ genannten Boot verunsicherten insbesondere neue Mitglieder, sodaß 1998 der Entschluß gefaßt wurde, die Jolle zu verkaufen. Sie fand beim Ausbildungsleiter des Vereins, Dietmar Heyden,  der gleichzeitig eine Segelschule in Faßberg betrieb, einen dankbaren Käufer.
1998 wurde stattdessen eine Jolle der Werft von Gade mit den gleichen Abmessungen gekauft und auf den Namen ‚Heidewind‘ getauft. Einige technische Veränderungen verhindern das Durchkentern und so ist die ‚Heidewind‘ deshalb für alle Vereinsmitglieder ein gutes und sicheres Boot.

Seit Bestehen des Vereins wurden bis zum Jahr 2000 49 Mitglieder für ihre 10-jährige Mitgliedschaft geehrt. Fast alle Mitglieder haben den ‚A-Schein‘ durch die Ausbildung im Verein oder den Sportbootführerschein-Binnen erworben. Den größten Anteil an dieser Ausbildung hat Dietmar Heyden aus Faßberg. Den ‚kleinen Seglern‘, den Kindern im Alter von 8 – 12 Jahren, brachten erst Werner Struntz und dann seit 1995 Thomas Körtge als Jugendwart des Vereins das Segeln in den Optimisten (‚Optis‘) bei. Dies sind kleine Spritsegler, die für die Kinderausbildung nicht nur hervorragend geeignet, sondern auch eine eigene internationale Bootsklasse darstellen.

Verdient gemacht haben sich viele Segelfreunde um den Verein durch ihr starkes Engagement als aktive Mitglieder.

02. Juni 2015 – 40. Geburtstag

Pressefoto1
Die Ehrung der Gründungsmitglieder durch den 1. Vorsitzenden in Anwesenheit des Sportbundes Heidekreis (von links): Werner Struntz, Petra Kurtz, Christian Verchau, Reinhard Lindhof und Thomas Körtge

Die Festwoche zum 40. Geburtstag begann mit einer kleinen Feierstunde im Hotel Meyn, in dessen Mittelpunkt die Gründungsmitglieder standen, die von den Anfängen des Vereins berichteten.

Den Höhepunkt der Feierlichkeiten erlebten die 40 Teilnehmer in Buchholz am Ratzeburger See, der zweiten Heimat des Vereins. Beim tollen Festwochenende mit vielen Aktivitäten, gemütlichem Lagerfeuer und Seemannsromantik kam auch das Segeln nicht zu kurz. In Buchholz laden die beiden Vereinsboote ‚Heidjer’ und ‚Heidewind’ seit jeher jeden ein, der auf diesem wunderschönen Gewässer segeln möchte.

Pressefoto2
Die Teilnehmer am großen Jubiläumsfest in Buchholz am Ratzeburger See.