Soltauer Segler trotzen sieben Windstärken vor Kiel

Flottille des Segelverein Soltau ist zurück aus Dänemark

Der Segelverein Soltau ist in den letzten 20 Jahren schon oft mit mehreren gecharterten Schiffen Richtung Dänemark gestartet, aber dieses Jahr war vieles anders. Erstmals ab Kiel Wendtorf ging es schon am ersten Tag gleich über die Ostsee Richtung Norden nach Marstall auf der dänischen Insel Aero. Der ungewöhnlich steife Ostwind sorgte mit Windstärke 6 für hohe Wellen und blieb den Seglern die ganze Woche treu. So gelang bei überwiegend sonnigem Wetter ein toller Törn unter der Leitung des Flottillenadmirals Werner Diederichs, der die Segler über Rudköbing und Svendborg zunächst zum nördlichsten Zielort Nyborg auf Fünen brachte.

Die Soltauer Segler haben den nördlichsten Hafen Nyborg auf Fünen erreicht.

Von dort ging es am vierten Tag weiter nach Bagenkop am südlichen Ende von Langeland, dessen Hafen die Flottille erst nach fast zehn Stunden unter Segeln erreichen konnte. Gute Kameradschaft untereinander und die ansonsten gemütliche Atmoshäre sorgten aber für einen gelungenen Ausgleich zwischen Segelsport und Urlaub. Maasholm an der Schleimündung war dann auf dem Rückweg wieder erreichtes Heimatland.

Geschützt vor dem unvermindert starken Ostwind verbrachten die Segler dort zwar eine ruhige Nacht, aber am nächsten Morgen machten sie sich bereits früh auf in Richtung Kiel, weil zunehmend schlechtes Wetter angekündigt war. Richtung Süden holte sie Wind und Wetter schnell ein. Starkregen und hohe Wellen bei Windstärke 7 verlangten ihnen das ganze Können und gute Seemannschaft ab, bevor das weithin sichtbare Leuchtfeuer Kiel den ersehnten Hafen markierte. Durchnässt, aber glücklich konnten sich die Soltauer Segler abends mit einem tollen Fischessen in Laboe belohnen, bevor sie am letzten Tag die Heimreise antraten.
Eine weitere Crew war kurz zuvor mit einem Katamaran unterwegs; auch dies ein Novum in all den Jahren.
Für den Vereinsvorsitzenden Thomas Körtge ist das inzwischen traditionelle Flottillensegeln eines der letzten großen Abenteuer, um den Alltag mal hinter sich zu lassen. „Wer segelt, hat immer was zu erzählen. Und was wir in der Gemeinschaft erleben, stärkt und verbindet uns im Verein, der bald sein 50-jähriges Bestehen erreichen wird.“